Der Schatten des Stadtfestes

Das Stadtfest in der kleinen Stadt Eldenheim war in vollem Gange. Stände mit bunten Lichtern und fröhlicher Musik zogen die Bewohner an. Emma, ein 13-jähriges Mädchen mit einer Leidenschaft für Abenteuer, und ihr bester Freund Luca, 12 Jahre alt, der mit seinen scharfen Augen immer die Details erkannte, waren mitten im Geschehen. Sie hatten gerade ein köstliches Stück Apfelkuchen genossen, als plötzlich das Licht erlosch. Ein tiefes, unheimliches Dunkel umfing die Stadt und das fröhliche Treiben verstummte abrupt.

„Was ist denn jetzt passiert?“ fragte Luca und blinzelte in die Dunkelheit.

„Ich weiß es nicht, aber da stimmt etwas nicht!“ antwortete Emma und spähte um sich. Plötzlich ertönte ein lautes Geschrei aus der Richtung der Kunstausstellung, die für das Fest einige bedeutende Kunstwerke aus der Region präsentierte.

Schnell rannten sie in diese Richtung. Was sie dort sahen, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Die ständige Aufregung des Fests war verflogen, und ein Gefühl der Furcht machte sich breit. Die Kunstwerke, die sie bewundert hatten, waren verschwunden!

„Das kann nicht sein!“ rief Emma. „Wo sind die Bilder hin?“

Ein älterer Mann, der offenbar der Kurator der Ausstellung war, stand zitternd und mit Tränen in den Augen an einem der leeren Ständer.

„Der Schattendieb ist zurück!“ murmelte er verzweifelt. „Wir dachten, wir hätten ihn für immer verjagt!“

Emma und Luca schauten sich verblüfft an. Sie hatten von dem Schattendieb gehört; es war eine Legende, die sich um die Stadt rankte. Ein mysteriöser Dieb, der in der Dunkelheit lauerte und wertvolle Kunstwerke stahl, um sie in einem geheimen Versteck zu verstecken. Man hatte geglaubt, dass er vor Jahren besiegt worden war, doch jetzt schien er zurückgekehrt zu sein.

„Wir müssen ihn aufhalten!“ sagte Luca und seine Augen funkelten vor Entschlossenheit.

„Ja, aber wie?“ entgegnete Emma und überlegte, dass sie den Kurator nach Hinweisen fragen sollten. „Was weißt du über den Schattendieb?“

Der Kurator schniefte und wischte sich die Nase. „Es heißt, er tritt bei Dunkelheit auf und findet seine Opfer durch die Schatten, die sie werfen. Wenn man in den Schatten bleibt, kann man ihm entkommen. Die einzigen, die ihn besiegen können, sind diejenigen, die die Legenden verstehen. Ich weiß, dass es in der Stadt einen alten Weg gibt, der zu dem Ort führt, wo er seine Diebeswaren versteckt. Aber er ist gefährlich und schwer zu finden.“

„Das klingt nach einem Abenteuer!“ rief Emma begeistert. „Komm Luca, wir sind die Einzigen, die das alles klären können!“

Mit einer schnellen Kette von Anweisungen machten sich die beiden Freunde auf den Weg zu dem geheimen Ort des Schattendiebs.

Sie schlichen durch die verwinkelten Gassen von Eldenheim und hielten sich an die Legende, die besagte, dass sie zu dem alten Baum mit der krummen Krone gehen sollten. Nach einer Weile entdeckten sie ihn – ein riesiger, knorriger Baum, der im Mattenlicht der Stadt stand. …

Neugierig auf das Ende der Geschichte?

Oder logge Dich ein mit: